Lahnauenprojekt – Untersuchungen von Flora und Fauna
Direkt vor der „Haustür“ der Lahntalschule befindet sich das Beweidungsprojekt in der Lahnaue am „Erler Loch“, wo die Bio-Leistungskursschüler der Q2 Anschauungsunterricht zum Thema „Ökologie“ erhalten haben und eigene Forschungen anstellen konnten. Mit Unterstützung der Mitarbeiterin vom Schulbiologiezentrum Martina Walz waren die 29 Schülerinnen und Schüler mit ihren Biolehrern Renate Kern und Sebastian Blum in dem Gebiet und führten dort Untersuchungen zu verschiedenen Themen durch. Welche Vögel sind in dem Gebiet zu beobachten? Wie sieht es mit der Pflanzenvielfalt aus? Was tummelt sich im Gewässer und welche Tiere fühlen sich im Kuh- und Pferdedung am wohlsten? Die Untersuchungen der Wassergruppe deckten auch den physikalisch-chemischen Bereich mit bspw. Temperatur-, Phosphat- und Nitritbestimmungen ab. Genau bestimmten und protokollierten die Teams, was sie entdeckten. Aufgrund der heißen Witterung und des ausgezeichneten Wassergüterergebnisses nutzten einige Schüler die Fluten der Lahn als willkommene Abkühlung.
In der Abschluss- und Auswertungspräsentation ergab sich ein sehr positives Bild der Lahnaue als sehr naturnahes und biologisch wertvolles Projekt. Martina Walz erläuterte, welche naturschutzfachlichen Überlegungen dem Beweidungsprojekt zugrunde liegen. Auf der 13,5 Hektar großen Fläche grasen derzeit in geringer Zahl und trauter Eintracht Pferde, Rinder und Kamerun-Schafe. Das Gelände ist nur zum Teil mit Auwald bestanden. Es hat Lahnaltarme, kleine Bäche und zeitweise überschwemmte Flächen, Kiesbänke und Totholzinseln. Es bietet damit eine Fülle unterschiedlicher Nischen, die diverse Tierarten nutzen. Wasser und Großvieh sorgten für eine ständige dynamische Veränderung des Gebietes, verdeutlichte Walz. So haben kleine Graser wie Schafe völlig andere Gewohnheiten und Nahrungsansprüche als die großen Rinder, die auch gerne mal das Wasser der Lahn aufsuchen. Große und kleine Trittsiegel, bevorzugte Wege, die die Tiere nehmen, Plätze, an denen sich geschubbert oder gewälzt werden ergeben schließlich einen großen Strukturreichtum. Es entsteht ein Vegetationsmosaik das niemals statisch ist. Mit dem Beweidungsprojekt wird quasi nachgezeichnet, wie Landschaft funktioniert, wie Kulturlandschaft historisch entstanden ist.
Fotos: bl.