Martin Piekar zu Besuch an der Lahntalschule
Am Mittwoch, den 15.1., war der Frankfurter Schriftsteller Martin Piekar zu Besuch an der Lahntalschule und las vor den Schülerinnen und Schüler der Deutschleistungskurse aus seinen Gedichtbänden.
Dabei erläuterte der Autor den Zuhörinnen und Zuhörern, dass er als junger Schriftsteller über Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften sowie den Gewinn von Literaturpreisen auf sich aufmerksam gemacht und so einen Verleger gefunden habe. Ein ähnlicher Effekt sei mit seinem Auftritt beim Ingeborg-Bachmannpreis einhergegangen. Dadurch, dass die Literaturveranstaltungen über mehrere Tage hinweg von 3sat übertragen werde, habe Piekar einen Literaturagenten und schließlich einen Verlag für ein autobiografisch gefärbtes Romanprojekt für sich gewinnen können, das voraussichtlich 2026 erscheinen wird.
Martin Piekar, der 1990 in Bad Soden geboren wurde, studierte Geschichte und Philosophie auf Lehramt. Ihn interessiert in seinen Texten, wie ein Mensch sich selbst und sein Verhältnis zu anderen definiere. Gedichte dürften dabei durchaus den Leser herausfordern. Wenn man eine Sache endgültig verstanden habe, sei man fertig mit ihr. Das Ziel von Texten sei es, den Leser zum Nachdenken bzw. zur Auseinandersetzung mit der Literatur zu bewegen.
In seinem letzten Gedichtband „Livestream und Leichen“, aus dem Piekar vor allem las, spielt die Auseinandersetzung mit neuen Medien eine große Rolle. Die Texte werfen unter anderem die Frage auf, was von uns Menschen bleibt, wenn verschiedene Formen von KI oder elektronische Assistenten wie Siri oder Alexa dominanten werden. Auch wenn eine KI manche Dinge besser könne als der Mensch, solle man sich den Spaß nicht verderben lassen und sich mit den Inhalten beschäftigen, die einem Freude bereiten, resümierte der Autor bezüglich neuer Medien abschließend und ermutigte somit die Schülerinnen und Schüler, in Zeiten der Digitalisierung ihren eigenen Weg zu gehen.