Musical AG rührt mit Löwenmusical die Herzen der Zuschauer
Knapp 2000 Besucher haben am vergangenen Wochenende den neuen Geniestreich der Musical AG der Lahntalschule Biedenkopf erlebt. Mit dem Stück „Im Reich der Löwen“ stimmte das rund 50-köpfige Ensemble ein Hoch auf die Familie, Freunde und das Leben an. Die Geschichte dahinter mag geneigten Trickfilm- und Musicalfreunden an einigen Stellen bekannt vorkommen: Nachdem die bisherige Herrscherin Sarabi von einer Herde Hyänen getötet wurde, soll ihr Sohn Simba neuer König werden. Das aber ist seinem hinterhältigen Onkel ein Dorn im Auge, würde er doch gerne selbst den Thron besteigen. Und so jagt er den armen Löwenjungen davon, um die Macht an sich zu reißen. Nur mit Hilfe seiner Freunde gelingt es Simba schließlich, seine eigenen Zweifel zu überwinden, sich seinem Onkel zu stellen und diesen zu besiegen. Mit viel inszenatorischem Geschick und Hingabe zauberte das Ensemble ein Lehrstück über die Herausforderungen des Lebens und den Weg, den jeder finden muss, um diese zu meistern. Damit stehe das Stück sinnbildlich auch für die eigene Zukunft der Schülerinnen und Schüler, erklärte AG-Leiterin Christina Wege.
Dass die Wahl auf dieses Stück fiel, habe aber noch einen anderen Grund, so Wege: Nachdem mehrere Stammspieler nach der nach der letzten Aufführung ihr Abitur gemacht und die Schule verlassen haben, mussten viele neue Darsteller integriert werden. „Dafür bietet sich diese Geschichte hervorragend an, weil sie uns als Team stark zusammenschweißt“, betonte Wege. Deutlich wurde das vor allem in den imposanten Massenszenen, bei denen das gesamte Ensemble auf der Bühne agierte: Fauchende und Grimassen schneidende Hyänen, tanzende Löwinnen und Zebras, spielende Löwenkinder, ihr Gefieder ausbreitende Flamingos oder im Wind der Savanne sanft wiegende Grasbüschel. Dass sich dabei jeder perfekt in das Gesamtbild einfügte, war vor allem Choreografin Anne Faye zu verdanken, die die umfangreichen Tanzszenen ausgearbeitet und mit den jungen Darstellern einstudiert hatte. Daneben begeisterten die Schüler aber auch immer wieder mit gesanglich erstaunlichen Soloauftritten. Carla Blodig etwa verkörperte die anmutige Löwenmutter Sarabi, Bruno Molinaro hauchte dem intriganten Onkel mit durchtriebener Intensität glaubhaftes Leben ein und Kilian Burk und Pascal Winnebald hatten als kongeniales und durchgedrehtes Duo Timon und Pumba die Lacher auf ihrer Seite. Romy Frischko schlüpfte in die Rolle des gefiederten Hofberichterstatters Zazu, während Nele Zierow als schamanischer Mandrill über die Einhaltung der Gesetze der Tiere wachte. Und Hanna Schneider und Leonie Kosina gaben Löwenkinder Nala und Simba den Staffelstab an ihre heranwachsenden Versionen in Form von Lina Dittmannn und Sombel Faye weiter. Doch nicht nur die Darsteller und Sänger sorgten mit ihren Leistungen für ein rundum gelungenes Musicalvergnügen. Hinter der Bühne verwandelten Enya Mevius und Isablle Wenz in der Maske die Gesichter der Schüler in teils stundenlanger Arbeit in kleine Kunstwerke. Ebensolche hatten zuvor auch schon die Bühnenbild AG unter der Leitung von Georg Mertin geschaffen – inklusive eines filigranen 3D-Löwenkopfes im Zentrum der Bühne. Und hinter den Mischpulten sorgten Fabian Hinn und Klaus Mälzner einmal mehr für perfekten Ton und Licht bei der Aufführung. Lob gab es am Ende von der sichtlich gerührten und stolzen Schulleiterin Sabine Schäfer-Jarosz und dem Kreistagsvorsitzenden Detlef Ruffert, die beide die herausragenden Leistungen der Schülerinnen und Schüler würdigten.