Erasmus-Plus-Projekt: Orchesterklasse 9b in Ungarn

Vom 01.11.-08.11.2024 war die Klasse 9b mit den Musiklehrerinnen Fr. Dr. Nassauer und Fr. Mengel zu einem musikalischen Austausch in Budapest (Ungarn). Wir kooperierten mit dem Deák Téri Evangélikus Gimnázium direkt im Budapester Zentrum.
Am Freitag, dem 01.11., startete die Klasse um 6 Uhr die 16-stündige Busfahrt am Freibad in Biedenkopf. Die Busfahrt war sehr amüsant, wir haben gesungen, gegessen und uns nett unterhalten. Natürlich war auch das ein oder andere Nickerchen dabei. Nach zwei Pausen wechselten die Busfahrer. Der Inhaber des Busbetriebes, H. W. Wege, fuhr uns nach Budapest. Dort kamen wir ohne Vorkommnisse gegen 22 Uhr an, nachdem wir eine kurze Stadtrundfahrt gemacht hatten, bei der wir die beleuchteten Prachtbauten der Stadt bestaunen konnten. Bei der Ankunft lief es eher turbulent ab, da wir mitten in der Innenstadt wohnten und der Bus dort keine Haltemöglichkeit hatte, was trotzdem gut gemeistert werden konnte. Einige Schülerinnen kochten dann noch Nudeln zum Abschluss des ersten Tages. Während des Austausches erkundeten wir die Stadt zu Fuß, mit dem Sightseeingbus, öffentlichen Verkehrsmitteln und sogar mit dem Schiff auf der Donau. Auch kulinarisch tauchten wir in Landestypisches ein: wir aßen die klassischen deftigen und auch süßen Palatschinken, lángos, gulyás leves (Gulasch) und auch „kürtőskalács“ (Baumstritzel) und „arany galuska“ (Hefegebäck mit Vanillesoße).

Die Abende ließen wir mit wilden Kartenspielen und netten Gesprächen ausklingen.

Vor dem eigentlichen Start des Projekts mit der Partnerschule statteten wir unserer Partnergemeinde Kecskéd, die circa 1,5 Stunden von Budapest entfernt liegt, einen Besuch ab. Dort angekommen wurden wir herzlich von den Einwohnern und der Bürgermeisterin empfangen. Nachdem wir alle Instrumente ausgeladen hatten, wurden wir von der Bürgermeisterin, Fr. Tímea Kaszányi-Ruppert und einer Deutschlehrerin der dortige Grundschule durch das Dorf geführt. Wir schauten uns die alte Schule, die Kirche und den Friedhof, die Kapelle, einen ehemaligen Konzertplatz, den Fischerteich und das Sport- und Schulzentrum an. Es gab ein tolles ungarisches Mittagessen und nachmittags ein Galakonzert zum Abschluss der jährlich stattfindenden Nationalitätenwoche mit dem örtlichen Chor, der Trachtentanzgruppe und uns als Orchester. Anschließend gab es für alle eine tolle Torte, die Fr. Nassauer, Fr. Mengel und Fr. Ruppert angeschnitten haben. Diese war zu Ehren der gemeinsamen Begegnung gebacken worden. Zum Abschluss des Tages machten wir einen sehr spannenden und witzigen Tanzkurs: Trachtentänzer des Ortes brachten uns ungarische Volktänze bei und jeder hatte großen Spaß.

Wir besuchten an mehreren Tagen die Gastschule, wurden dort sehr nett empfangen und nahmen am Schulalltag teil.

Um uns zu Beginn mit der Schule vertraut zu machen, zeigte uns die Schulleiterin Fr. Gadó-Kézdy eine Präsentation und stellte uns anschließend ein Quiz. Vorher nahmen wir an der evangelischen Andacht teil, die jeden Montag um 7:30 Uhr in der schuleigenen Kirche stattfindet und von allen Schülerinnen und Schülern besucht wird. Wir wurden in verschiedene Unterrichtsstunden integriert, so u.a. in den Musikunterricht der Klasse 12a. Hier lernten wir die Solmisation kennen. Dies ist eine Methode zum Singen, die vom ungarischen Komponisten Zoltán Kodály entwickelt wurde. Einige von uns nahmen auch am Deutschunterricht teil, bei dem sie kleine Gruppeninterviews mit den ungarischen Schülerinnen und Schülern führten und andere im Englischunterricht der 10b, in dem auch kleine Kennenlern-Fragerunden und Beschreibungsspiele durchgeführt wurden, da dies deren aktuelles Thema war. Wir tanzten auch, indem uns die ungarischen Schülerinnen und Schüler einen klassisch ungarischen Tanz und wir ihnen einen klassisch deutschen Tanz, die Sternpolka, beigebracht haben. Gemeinsam mit Gastschülern haben wir uns das politisch wichtige und auch weltweit größte Parlamentsgebäude Budapests angesehen. Gemeinsam besuchten wir während unserer Zeit in Budapest auch das Burgviertel, wo wir uns die Matthiaskirche und die Fischerei-Bastei anschauten. Wir besichtigten außerdem die atemberaubende Budapester Markthalle und das Haus der Musik, das uns spielerisch und interessant alles Geschichtliche beibrachte, was man über Musik wissen kann. Wir besichtigten weiterhin die Oper und lernten etwas über deren Geschichte, was hilfreich für den Abend war, da wir dann alle zusammen als Zuschauer an der Generalprobe der Oper „Turandot“ von Puccini aus dem Jahr 1925 teilnahmen.

Gemeinsam mit unserer Austauschschule gestalteten wir ein tolles Konzert, bei dem wir nicht nur alleine gesungen und gespielt haben, sondern sogar mit unseren Austauschschülerinnen und -schülern musizierten. Dazu probten wir in der Vorbereitung gemeinsam mit dem jungen Schulchor und mit den Älteren.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir durch unseren Austausch sehr viel für unser Leben gelernt haben. Wir konnten außerdem eine andere Kultur und die ungarischen Menschen kennenlernen und so besser verstehen.

Leo Henkel (9b)