Lahntalschüler*innen freuen sich über Sonderpreis

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Das Kreisjugendparlament hat die Klasse 6c der Lahntalschule Biedenkopf mit einem Sonderpreis bei der Aktion „Deine Geschichte zählt!“ ausgezeichnet. Als die Schüler*innen nach dem langen Lockdown zum ersten Mal im Februar wieder in die Schule durften, suchte die Klasse 6c nach einem Weg, die Erfahrungen während der Zeit des Homeschoolings zu verarbeiten und miteinander zu teilen. Im Deutschunterricht verfasste jedes Kind einen Brief an das Virus, in welchem Ängste, Wut, Trauer und Unsicherheit anklagend zum Ausdruck gebracht werden konnten. Ganz individuell wählte jeder eine für ihn besonders berührende Passage aus seinem Brief aus, die vorgelesen und dabei aufgenommen wurde. Zusammen mit den anderen Schülerarbeiten und passend unterlegter Hintergrundmusik entstand so eine Soundcollage, die den Kindern direkt aus der Seele sprach. „Was uns am meisten beeindruckt hat, waren einfach die Emotionen in diesem Beitrag“, erklärt Leon Löffler, Sprecher der Jugendparlaments, dessen Entscheidung. „Bei jedem Brief und den Musikdateien hat man Gänsehaut bekommen, wenn man sie sich angeschaut und angehört hat.“ Daraus gehe eindrucksvoll und mitreißend hervor, wie sehr die Schüler und Schülerinnen unter den Beschränkungen durch Corona gelitten haben. „Die Ängste der Kinder waren wirklich groß, denn sie wussten nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten“, erläutert Löffler. Dabei hätten sie sich sehr viel Mühe gegeben, diese Empfindungen so in Worte zu fassen, dass sie auch bei den Adressaten ankommen.

„Als wir gehört haben, dass die Klasse sich nichts sehnlicher wünscht als einen gemeinsamen Ausflug, da wegen Corona sämtliche Klassenfahrten im letzten Jahr gestrichen worden waren, wussten wir, dieser tolle Beitrag verdient einen Preis“, ergänzt Löffler.

Leon Löffler

Sprecher der Jugendparlaments

Deswegen hat das Kreisjugendparlament die Schüler*innne zu einer Fahrt in den Kletterwald nach Marburg eingeladen. Genau das Richtige in dieser Situation, sagt auch Klassenlehrerin Christina Wege, die ihre Schüler bei dem Projekt begleitet und unterstützt hatte. „Im Kletterwald konnten sie genau das machen, was ihnen über diese lange Zeit gefehlt hat: Einfach mal wieder gemeinsam als Klasse Spaß haben, sich frei bewegen und gegenseitig helfen, wenn einem Kind in einer Situation der Mut fehlt. Gerade beim Klettern kann man aktiv erfahren, wie man eigene Ängste und Grenzen überwinden kann – vor allem mit Hilfe von Freunden“, erläutert Wege. Das habe die Schüler*innen unfassbar glücklich gemacht und die Klasse sei sehr dankbar für diese wunderbare Geste des Kreisjugendparlaments. „Es ist schön zu sehen, mit diesem Preis für ein Lächeln gesorgt zu haben“, freut sich auch Leon Löffler. Das Beispiel zeige aber auch, wie wichtig es sei, dass die Jugendarbeit in den Vereinen und Kommunen nun wieder an Fahrt aufnehme und die Kinder und Jugendlichen gemeinsame Aktivitäten unternehmen können. Das sei für die Entwicklung immens wichtig und müsse aktiv gefördert werden, so Löffler.