Orchester und Ensembles glänzen in der katholischen Kirche

Biedenkopf (sval). Unter dem Titel „Orchester & Friends“ hat die Lahntalschule Biedenkopf zu einem besonderen Konzert in die katholische Kirche eingeladen. Dafür hatte sich das Schulorchester unter der Leitung von Bianca Nassauer mehrere musikalische Freunde eingeladen und bescherte den rund 200 Besuchern gemeinsam mit diesen einen klang- und stimmungsvollen Abend. Dass dem Ruf Nassauers sogar Ensemble aus Wetzlar und das Kammerorchester Lahn gefolgt waren, unterstreiche „wie gut vernetzt die Musiker in der Region sind“, freute sich Schulleiterin Sabine Schäfer-Jarosz. Dabei dankte sie den Musik- und vor allem auch den Instrumentallehrern, die teilweise von außerhalb an die Schule kommen und die Schüler beim Erlernen der Instrumente auch über den normalen Unterricht hinaus begleiten. Ohne sie wären Konzerte wie dieses kaum möglich, betonte Schäfer-Jarosz. Im Zentrum standen freilich die Gastgeber des LTS-Orchesters, die den sinfonischen Melodienreigen ganz klassisch mit Strauß „Radetzky-Marsch“ und dem „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms eröffneten und dabei ihre spielerische Qualität bewiesen.

Teilweise unterstützen die Musiker daraus aber auch die anderen Ensembles an diesem Abend – wie etwa die Streicher, die mehrmals gemeinsam mit dem Kammerorchester Lahn auftraten. Darüber hinaus glänzten die Lahntalschüler aber auch mit einer echten Rarität, wie Bianca Nassauer versicherte. Denn ein Fagott-Ensemble sei im schulischen Umfeld sehr selten zu finden. Umso beachtlicher ist es, dass die LTS gleich vier Fagottistinnen in ihren Reihen hat, die von ihrem Lehrer Klaus-Jürgen Höfer zum Quintett erweitert wurden. Gemeinsam stimmten sie die „Blue Bassoons“ von Wolfgang Wollschläger an. Dass die Lahntalschüler aber nicht nur im Ensemble funktionieren, bewiesen mehrere Solisten mit ihren Auftritten. Manuel Böhm etwa übernahm im „Arioso“ von Georg Friedrich Händel als Tenor den einzigen Vokalbeitrag des Abends, Emma Müller vermittelte mit der Querflöte beim „Vid Frösö Kyrka“ von Wilhelm Peterson-Berger das unbeschwerte Lebensgefühl des hohen Nordens und Jonah Schwarz und Joshua Hoffmann überzeugten mit ihren Klarinetten- und Oboen-Soli bei den Auftritten des Kammerorchesters Lahn. Als eine wahre Bereicherung erwies sich aber auch das Klarinetten-Quartett „Clarinetwise“ aus Wetzlar.

Der Kontakt zu dem Ensemble ist über dessen Leiter Travis Meisner entstanden, der auch als Instrumentallehrer an der LTS tätig ist. Unter anderem beim „Dance of the Hours“ aus der Oper „La Gioconda“, Puccinis „Nessun dorma“ und einem Klezmer-Triptych beeindruckten die jungen Klarinettistinnen mit einem streichelzarten Klang, der den Ohren schmeichelte und unterstrich, dass das Ensemble erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen hat. Zu einem „Finale furioso“ vereinten sich schließlich die Musiker des Kammerorchesters Lahn mit denen des LTS-Orchesters und bildeten so einen 62-köpfigen, kraftvollen Klangkörper, der dem Konzert das Sahnehäubchen aufsetzte. Zunächst noch verhalten und ruhig bei der „Sinfonie Nr. 82“ von Joseph Haydn, dann aber mit ganzer Wucht und Dynamik zu Offenbachs „Cancan“ zeigten sie ihr Können und verabschiedeten die Gäste in den Abend.