Von der Skizze zur Aufführung

Mit den Klassen 6a und 6b erarbeitete ich im letzten Schuljahr ein Handpuppentheater – von der Skizze bis zur Aufführung. Inspirationen fanden wir bei dem Künstler Paul Klee (1879-1940), der für seinen Sohn Felix zahlreiche Handpuppen herstellte.
Nachdem wir uns ausführlich mit Paul Klees Handpuppen beschäftigt hatten, entwarfen die Schülerinnen und Schüler Skizzen zu eigenen Puppen. Danach klebten sie die Köpfe aus recyceltem Plastik, Tetra-Paks und Papiertaschentücher zusammen und überzogen die fertigen Köpfe mit einer dichten Gipsschicht. Mit Acrylfarben wurden die Köpfe bemalt, wobei viele Kinder auch Kronen, Haare, Brillen oder Monokel für ihre Puppen herstellten und auf die Köpfe klebten.
Im Anschluss entwarf jeder ein Schnittmuster für sein Puppengewand und schnitt den ausgesuchten Stoff zu. Nach einer kurzen Übungsphase nähten alle Kinder die Puppenkleider und verzierten sie mit kleinen Details wie Knöpfen, Krawatten oder Gürteln. Im Raum war es, da alle konzentriert arbeiteten, so still, dass man sprichwörtlich die Stecknadeln fallen hörte. Das fertiggestellte Gewand wurde dann an den Puppenkopf angeklebt. Einige der tollen Handpuppen sehr ihr hier:

Natürlich wollten nun alle Schülerinnen und Schüler mit den Handpuppen spielen. Daher schrieben die Gruppen fleißig an ihren Stücken, die alle auf einem selbst gewählten Sprichwort basieren. Es entstanden fantasievolle Geschichten, die oft an unterschiedlichen Orten spielten. Diese Orte malten die Schülerinnen und Schüler mit Kohle auf großformatige Blätter. Da Kohlezeichnungen der Erfahrung bedürfen, wie man Schwarz und Weiß gekonnt einsetzt, um Szenen zu gestalten, gab es für alle eine Vorübung, bei welcher Bergeszenerien oder Bäume mit Kohle gezeichnet wurden. Drei der Vorübungen sehr ihr hier:

Danach machten sich die Gruppen an das Zeichnen der Hintergründe. Einige Schülerinnen und Schüler arbeiteten alleine, manche zu zweit. Alle schufen kreative Orte für ihre Handpuppenspiele. Drei der Hintergründe sehr ihr hier:

Immer noch voller Motivation und mit sehr viel Freude ging es dann ans Üben und Einstudieren der Handpuppenspiele. Sehr viele Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler: Wie sitzt man bequem unter einer Stellwand? Wie lange muss man den Arm hochhalten? Wie koordiniert man die Hand, um die Puppe überzeugend zu bewegen? Wie spricht und intoniert man, dass man Ernst von Trauer und Freude von Aufregung unterscheiden kann? Für alle Fragen fanden wir gemeinsame Lösungen.
Die tollen Handpuppenspiele seht ihr nun im Folgenden:

Herr Dörr hat die Videos, die Frau Frey und ich von den Theaterstücken aufgenommen haben, mit der Klasse 6b vertont. Er hat mir berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler sehr viel Freude an der Arbeit hatten und ließ mir die vertonten Videos zukommen. Herzlichen Dank für diese tolle Idee, lieber Herr Dörr!

Angela Kappeler-Meyer