Lahntalschüler verabschieden sich mit Bunter Stunde in die Ferien

Biedenkopf (sval). Fünf Jahre lang gab es an der Lahntalschule Biedenkopf keine „Bunte Stunde“ der Musik mehr, in der Musikschüler ihr Können vor großem Publikum präsentieren dürfen. Diese lange Durststrecke haben die Musiklehrer nun mit einer Weihnachtsedition der offenen Bühne beendet, bei der erstmals Instrumentalisten und Sänger gemeinsam vor rund 500 Zuschauern auftraten. Entsprechend groß war die Zahl der Akteure auf der Bühne: Rund 150 Schülerinnen und Schüler gestalteten das Programm mit. Dabei mussten sogar noch einige zuvor geplante Auftritte krankheitsbedingt ausfallen, teilte Fachschaftsvorsitzende Bianca Nasasuer zu Beginn des Programms mit, das trotzdem rund zweieinhalb Stunden dauerte. Der erste Teil war dabei vor allem den jüngeren Akteuren vorbehalten, die teilweise erst mit diesem Schuljahr angefangen haben, ein Instrument zu lernen. Da sah man dann auch gerne mal über den einen oder anderen schiefen Ton hinweg oder wenn nicht jeder Einsatz klappte.

Viel wichtiger sei doch, dass wir endlich wieder musizieren und singen können, freute sich auch Schulleiterin Sabine Schäfer-Jarosz über diesen schönen Ausklang eines Jahres, das mit vielen schrecklichen und entmutigenden Nachrichten gefüllt gewesen sei. „Möge diese Bunte Stunde dem Jahresausklang gerecht werden und die Musik das ausdrücken, was Worte nicht vermögen“, betonte Schäfer-Jarosz. Dabei offenbarte das Programm aber auch, wie die Musikschüler an der LTS langsam reifen. Das zeigte sich recht deutlich, als die Musikklasse 5b und die Orchesterklasse 6b nacheinander „Jingle Bells“ anstimmten. Während bei den Jüngeren noch Unsicherheit zu spüren und hören war, bewiesen die Sechstklässler schon deutlich mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit ihrem Instrument. Neben Auftritten des Jugendorchesters unter der Leitung von Reka Mengel, das die Besucher mit „Feliz Navidad“ begrüßte, trugen in der ersten Programmhälfte auch mehrere Kleinensembles zur weihnachtlichen Stimmung bei – darunter etwa Bratschen- und Geigensolisten aus der 6b und 7b und ein Kontrabass-Trio mit Schülern aus der fünften, sechsten und siebenten Klasse. Um diese instrumentale Vielfalt werde die Lahntalschule oft bewundert, stellte Bianca Nassauer fest.

In der zweiten Programmhälfte gesellten sich noch Cello-Duette sowie Tim Vaupel mit einem Präludium von Bach auf der Gitarre zu den Instrumentalisten. Aber auch der Gesang sollte bei der „Bunten Stunde“ nicht zu kurz kommen. Neben dem Schulchor unter der Leitung von Christina Wege, der unter anderem mit „A Million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ glänzte, traten auch mehrere Solisten auf. So präsentierten Thea Haunschild, Elisabeth Scherer und Luise Kaufmann sowie Lina Dittmann und Bruno Molinaro jene Weihnachtslieder, die sie auch schon für den digitalen Adventskalender ihrer Schule eingesungen hatten. Mucksmäuschenstill wurde es zudem als Felix Walter sein selbstkomponiertes Lied „Ohne dich“ am Klavier anstimmte und Sophie Liebelt Emelie Sandés „Read all about it“ vortrug. Dass die Besucher am Ende des Liederreigens beschwingt in die letzten Tage vor dem Fest gingen, dafür sorgte schließlich Fabian Dörr mit seiner Big Band, die die Zuhörer mit viel Elan in ein „Winter Wonderland“ schickten. Ein Dank bei alledem gebührte am Ende aber nicht nur den Akteuren auf der Bühne, sondern auch dem Mann, der seit mehreren Jahrzehnten dafür sorgt, dass sie auch zu hören und zu sehen sind. Klaus Mälzner lässt es sich auch mit über 80 Jahren nicht nehmen, die Technik bei den Auftritten der Lahntalschüler zu bedienen.