Lahntalschüler wollen nicht nur symbolisches Zeichen setzen

Biedenkopf (sval). Die landesweite Schweigeminute und das Friedensgebet ihres Schulpfarrers als Zeichen des Mitgefühls für die Menschen im ukrainischen Kriegsgebiet waren der Schülervertretung an der Lahntalschule Biedenkopf nicht genug. „Wir wollten nicht nur symbolisch unsere Unterstützung zum Ausdruck bringen, sondern den Menschen auch direkt helfen“, erklärt Schülersprecher Finn Ole Grebe. Deswegen habe sich die SV Gedanken gemacht, wie sie den symbolischen Akten tatsächliche Taten folgen lassen kann und hat sich für eine Spendensammlung entschieden. Mittels eines Briefs, der in allen Klassen verteilt wurde, haben sie auf die Initiative aufmerksam gemacht und damit eine unerwartete Resonanz ausgelöst.

Am Ende sind über 4600.- Euro zusammengekommen, die die SV nun an die Aktion „Deutschland hilft“ weiterleitet, die sie wiederum für die Ukrainehilfe einsetzt.

Mit einem solchen Betrag hätten sie nicht gerechnet, betont auch Schulleiterin Sabine Schäfer-Jarosz. „Wir hatten damit gerechnet, dass jeder Schüler und die Kollegen im Schnitt einen Euro geben. Das wären dann rund 1500 Euro gewesen“, erzählt Schäfer-Jarosz. Dass es nun mehr als das Dreifache ist, zeige, wie ernst die Schülerinnen und Schüler diese Situation nehmen und wie wichtig es ihnen ist zu helfen. „Selbst Fünftklässler haben teilweise zehn Euro gegeben“, erzählt die Schülervertretung. Weil auch nach dem eigentlichen Sammeltermin noch immer Spenden bei der SV abgegeben werden, hat Verbindungslehrerin Renate Kern nun vorgeschlagen, zum Beispiel in der Mediothek eine Spendenbox aufzustellen, in die weiteres Geld eingeworfen werden kann. „Und seien es auch noch so kleine Beträge – vielleicht das Wechselgeld aus der Caféteria“, betont sie. Am Ende helfe jeder Cent den Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Begleitend zur der Spendensammlung haben sich die Schüler einiger Klassen und Kurse auf dem Schulhof zu einem überdimensionalen Peace-Zeichen aufgestellt, um damit ihrem Wunsch nach Frieden Nachdruck zu verleihen. Außerdem wurde in der Pausenhalle eine große Stellwand aufgestellt, an der jeder seine persönlichen Gedanken, Sorgen und Ängste zum Krieg, aber auch Hoffnungen und Wünsche anbringen kann.

Die Schülerinnen und Schüler mehrere Klassen und Kurse haben auf dem Schulhof ein überdimensionales Peace-Zeichen gebildet.
Zudem hat die SV bislang über 4600 Euro an Spenden für die Kriegsopfer in der Ukraine gesammelt.